Beschäftigen Sie sich mit dem Thema Internet! Dass Sie sich auf meiner Seite befinden, ist ja bereits ein erster Hinweis darauf, dass Sie sich wirklich dafür interessieren. Interessantes Material finden Sie zu Hauf. Mein persönlicher Favorit ist immer noch die Seite vom Klicksafe.
Reden Sie mit Ihren Kindern über dieses Thema, lassen Sie sie nicht allein. Erst wenn man wirklich auch die Motive der Kinder richtig versteht, wird einem deutlich, wie wichtig das Handy in der Zugang zum Internet für die Kinder inzwischen geworden ist. Wollten Sie ein Kind wirklich ernsthaft bestrafen, nehmen sie im das Smartphone weg, das würde es sogar mehr stören, als wenn es Hausarrest bekäme. Wobei m.E. eine möglichst harte Bestrafung kein wirklich gutes und zielführenden Instrument für ein gelungene Erziehung darstellt.
Machen Sie sich bewusst, dass Ihre Kinder nicht zwischen virtueller und realer Welt unterscheiden.die virtuelle Welt ist inzwischen ein fester Bestandteil der realen Welt der Kinder. So haben virtuelle Attacken durchaus auch Wirkungen in der realen Welt, gerade auch die Intensität von zum Beispiel Cybermobbing erreicht zum Teil ungeahnte Ausmaße. Gerade auch wenn Kinder sich an das Verhalten, sollte man prüfen, ob es sich wirklich nur um eine pubertäre Entwicklung handelt oder ob ihr Kind gerade angegriffen wird.
Verlassen Sie sich nicht zu sehr auf Kindersicherungen, aber erwägen sie deren Einsatz. Ich bin auf Elternabenden immer wieder erstaunt, wie wenig Kontrolle die Eltern über die Smartphones ihrer Kinder haben. Dass für PCs eine Kindersicherung und vor allem eine Absicherung durch eine Internet Security durchaus sinnvoll ist, das hat sich oft schon herumgesprochen, teilweise wohl auch aus leidvoller Erfahrung. Aber die wenigsten machen sich bewusst, dass es sich bei Smartphones in der Regel um hochleistungsfähige Computer handelt, die teilweise teurer sind als ein PC System.
Vermeiden Sie – wenn möglich – komplette Internetverbote, wie sonst sollen die Kinder lernen, mit dem Phänomen der digitalen Welt umzugehen. Aber es muss auch gesagt werden: Meiden Sie nicht Konfrontationen mit ihren Kindern um des Kindeswohl wegen. Machen Sie sich bewusst, dass es sich bei ihren Kindern nicht um kleine Erwachsene handelt, sondern um Kinder und Jugendliche, die erst lernen müssen, sinnvoll und maßvoll mit der digitalen Welt umzugehen. Vernünftige Entscheidungen seitens unserer Kinder wünschen wir uns zwar, aber seien wir mal ehrlich, wir waren auch nicht immer die reinsten Unschuldslämmer.
Die Nutzung der digitalen Medien sollte niemals Mittel von Belohnung oder Bestrafung sein. Sie gewinnen dadurch zu viel an Gewicht. Besser ist e klare Regeln aufzufzustellen, und hier hat sich der Mediennutzungsvertrag von Klicksafe und internet-abc als sehr hilfreich erwiesen.
Diesen sollte man gemeinsam erarbeiten, sie können auch individuell auf die Familienverhältnissen reagieren. Angstbesetzte Themen können hier unproblematisch angesprochen werden und zu guter letzt sorgt die gemeinsame Unterschrift, sowohl der Jugendlichen als auch der Eltern, für eine Verbindlichkeit von beiden Seiten.
Ein kritischer Faktor ist oft die Zeit. Zu lang, zu unstrukturiert und meistens ein Dauerthema. Ich verwies ja bereits auf den Mediennutzungsvertrag, habe aber diesem Thema nochmals eine eigene Seite gewidmet: „Wieviel Zeit sollen Jugendliche mit digitalen Spielen verbringen?„
Und zu guter letzt nicht zu vergessen: Seien Sie ein gutes Vorbild. Ich weiß, ein erhobener Zeigefinger kann sehr lästig sein. Aber wenn sie selbst das Handy nicht weglegen, wenn das Kind eine Frage hat oder erst mal die Mails checken, dann sollten Sie sich nicht wundern, wenn ihre Kinder auch die digitale Welt als wichtiger empfinden als die reale.
Thomas Graschtat 2018